TÖRNPLANUNG
Um schöne Stunden an Bord zu verbringen, sollte man sich vorab Gedanken machen. Eine gute Törnplanung zeichnet sich dadurch aus, dass an Bord alles reibungslos klappt und die Crew mit Dir als Skipper wieder fahren will :-))) Man kann einfach frei Schnauze losfahren, das ist die einfachste Variante, birgt aber eine Menge Risiken. Nicht mein Ding!
Für mich fängt eine vernünftige Törnplanung mit der Revierwahl an. Steht das Revier, frage ich mögliche Crewmitglieder, ob sie Zeit und Lust haben, mit zu kommen. Je nachdem, wieviele Lust haben, suche ich ein Schiff aus. Sobald der Chartervertrag da ist, geht es los…Ungefähr 2 Wochen vor Antritt der Reise treffen wir uns, um Routenvorschläge anhand der Karte auszuarbeiten, kulinarische Vorlieben beim Frühstück und finanzielle Dinge zu besprechen. Nachdem wir im Groben besprochen haben, wie unsere Route in etwa verlaufen wird, kann man auch die Budgetplanung aufstellen. Ich rechne gerne mit glatten Beträgen und füge noch einen großzügigen Puffer (25%) hinzu. So verhindere ich, dass ich bei meiner Crew noch einmal eine Umlage „erbetteln“ muss.
Es hat sich gezeigt, dass die Vorgaben der Vercharterer bezüglich der Spritverbräuche in etwa hinkommen. Wenn man den Gashebel dezent benutzt ist auch hier eine Menge Einsparpotential vorhanden.
Ein Logbuch ist keine Pflicht, aber erleichtert die Törnplanung beim nächsten Mal ungemein. Eine Packliste ist auch zu empfehlen. Du gewährleistest damit, dass beim Frühstück auch wirklich Kaffeefilter dabei sind und nicht zuhause im Schrank stehen.
Noch einige wichtige Dinge, die sich im Laufe der Zeit als sehr nützlich erwiesen haben, oder für eine gute Törnplanung unabdingbar sind unter Infos.
Chartertörn 2015
Schiff: MY Hannibal, Yachtcharter Knuth
Logbuch Hannibal 2015
30.04.2015
Vorabend-CheckIn mit Einweisung durch Norbert, Kontrolle des Bootes, Einweisungsfahrt. Nach Eintreffen der übrigen Crew wurde durch den Schiffsführer Frank die Sicherheitsunterweisung der Crew durchgeführt. Anschließend wurden die Vorräte verstaut und die Schränke eingeräumt.
01.05.2015
Ablegen in der Marina Rünthe um 9:00h, Ankunft Marina Oberhausen um 17:00h
Gefahrene Strecke: 65km, 3 Schleusen
Wetter: trocken, teils bewölkt bis sonnig
Ab Einmündung DHK in DEK folgten wir dem Tankschiff „Tanja Deymann“ und konnten an der Schleuse „Herne-Ost“ und „Wanne-Eickel“ mit der „Tanja Deymann“ geschleust werden.
An der Schleuse „Gelsenkirchen“ ist die „Tanja Deymann“ im Oberwasser liegen geblieben, sodass wir nach einer Wartezeit am Sportbootanleger alleine zu Tal geschleust wurden. Tom hat sich natürlich direkt in die Schwimmpoller der Schleusen verliebt.
In der Marina Oberhausen hatten wir tatkräftige Unterstützung beim Anlegen in der Stegbox durch den Skipper der „Blue Lady“
Abendessen an der CentrO Promenade, später Nachtaufnahmen an der Marina und des Gasometer
Liegegebühr in der Marina Oberhausen inkl. Strompauschale: EUR 19,00
Rudergänger: Sabine und Thomas
02.05.2015
Ablegen in der Marina Oberhausen um 12:00h, Ankunft MBC Lünen e.V. um 17:30h
Gefahrene Strecke: 38km, 3 Schleusen
Wetter: sonnig
Nach dem Frühstück haben wir einen Einkaufsbummel durchs CentrO gemacht
Nach dem Auslaufen haben wir bis zur Schleuse „Gelsenkirchen“ das Motorschiff „Ares“ eingeholt und konnten mit diesem zusammen geschleust werden. Wir ließen uns nach dem schleusen erstmal Zeit und holten die „Ares“ bis zur Schleuse „Wanne-Eickel“ wieder ein und konnten gemeinsam geschleust werden.
Im Oberwasser ließ die „Ares“ uns passieren. An der Schleuse „Herne-Ost“ mussten wir am Sportbootanleger warten bis die „Ares“ eingetroffen ist und konnten dann wieder zusammen geschleust werde.
Nach Verlassen des Hafenbereiches am Oberwasser der Schleuse setzten wir Thomas am Ufer für ein paar Foto- und Filmaufnahmen des Schiffes ab.
Kurz vor Erreichen des MBC Lünen konnten wir das alte Schiffshebewerk Henrichenburg von der Wasserseite in seiner vollen Pracht bewundern.
Beim Anlegen am Gästesteg des MBC Lünen unterstützte uns der Hafenmeister und einige andere Skipper beim anlegen.
Abendessen beim Griechen, anschließend Fototour durch die alte Schachtschleuse, später Nachtaufnahmen des Schiffshebewerks
Liegegebühr beim MBC Lünen inkl. Strom und Sanitäreinrichtungen: EUR 18,00
Rudergänger: Sabine, Sylvia und Thomas
03.05.2015
Ablegen MBC Lünen e.V. um 12:15h, Ankunft Marina Rünthe um 16:30h
Gefahrene Strecke: 30km, keine Schleusen
Wetter sonnig, später bewölkt, kurz vor Ende Regen
Nach dem Frühstück Besichtigung des alten Schiffshebewerk Henrichenburg, des Schleusenpark und der alten Schachtschleuse
Rückfahrt zur Marina Rünthe, gegenüber der Marina zum Einpacken am Sportbootanleger festgemacht. Nach dem Einpacken noch etwas Richtung Hamm gefahren.
Um 16:30h an der Tankstelle in der Marina angelegt und auf die Übergabe gewartet. Bei Regen an der Spundwand ausgeladen. Abreise bei strömenden Regen Richtung Heimat.
Bootsausflug Rhein 2015
Schiff: Motorboot Typ „Marion 560 Open“, mietboot.com
Unsere Tour ging 2x von Mainz (Winterhafen) (Stromkilometer 497 nach Rüdesheim (Stromkilometer 527) bzw. Bingen (Stromkilometer 527,5) und einem kleinen Abstecher in die Bleiaue bei Mainz (Stromkilometer 496). Insgesamt sind wir in den 7 Stunden 123km auf dem Rhein gefahren mit Geschwindigkeiten bis zu 50km/h.
Chartertörn 2016
Schiff: MY Hannibal, Yachtcharter Knuth
Mit Hannibal auf Karperfahrt
Logbuch Hannibal 2016
27.08.2016
Vorabend-CheckIn mit Norbert
Der Beginn unserer Tour ist um 15:30h in Gerderath. Mit 2 Autos in Kolonne geht es zur Marina Rünthe, wo wir ca. 17:30h eintreffen. Wir haben Glück, denn die Hannibal ist pünktlich von ihrer Tagestour zurück und die Vorgängercrew soeben von Bord gegangen. Nach der Begrüßung durch Norbert folgt die Schiffsübergabe und kurze Kontrolle des Schiffes und Einweisung inkl. kleiner Einweisungsfahrt.
Während wir beim Essen waren, hat Norbert noch Diesel und Wasser aufgefüllt. Zum Abschluß haben wir die Autos entladen und das Schiff zu gemacht. Nachts kam noch ein Gewitter vorübergezogen und hat wenigstens für die Nacht für Abkühlung gesorgt (leider nicht im Schiff).
28.08.2016
Start Richtung Bremen um 10:45h bei strahlend blauem Himmel und gefühlten 35 Grad. Da für Montag in Münster eine Kanalsperrung ansteht, haben wir beschlossen heute gleich noch die 2. Etappe mit zu fahren und dafür Montag und Dienstag kürzere Etappen bis nach Bad Essen zu fahren. Morgen müssen wir noch unterwegs Einkaufen. Schleuse Münster konnten wir fast ohne Wartezeit mit der „Wildkatz“ abwärts geschleust werden. In der Marina Fuestrup liegen wir jetzt direkt unterm Kran und bekommen morgen früh auch gleich den Brötchenservice vom Hafen. Direkt nebenan liegt die Seilzugfähre zwischen Dover und Calais.
29.08.2016
Heute sind wir um 10 Uhr bei stark bewölktem Himmel in Fuestrup losgefahren. Unterwegs hatten wir dann während eines Regenschauers eine unangenehme Begegnung mit einer Spundwand gehabt und uns dabei die Scheuerleiste auf der Steuerbordseite teilweise abgerissen und verschoben. Mittags haben wir an der Liegestelle Riesenbeck festgemacht und sind alle fünf zum nahegelegenen Supermarkt zum Einkaufen gegangen. Nach der Rückkehr haben sich Sabine und Lea mit einer Decke auf die Wiese gelegt. Lea hat dort dann von einem niederländischen Camper-Ehepaar einen Plüschelch geschenkt bekommen. Frank ist in dieser Zeit in den Dortmund-Ems-Kanal gestiegen und hat die Scheuerleiste mit einem Festmacher und mehreren Kabelbindern fixiert. Zum Glück ist Mittags die Sonne rausgekommen und es war angenehm warm. Danach ging die Fahrt weiter über das Nasse Dreieck in den Mittellandkanal und zur Marina Recke. Hier haben wir dann die Nacht in einer gemütlichen Bucht verbracht.
30.08.2016
Heute sind wir in knapp 4 1/2 Stunden die rund 50 km von Recke nach Bad Essen gefahren. Hier liegen wir direkt in der Stadt in der im vergangenen Jahr eröffneten kleinen, modernen Marina.
31.08.2016
Marina Bad Essen – MYC Lahde
Heute Abend liegen wir am Steg des Motor-Yacht-Club Lahde auf einer Insel zwischen Weser und Schleusenkanal Petershagen zwischen Petershagen und Lahde. In Sichtweite das Wehr Petershagen. Da alle Stegplätze bereits belegt waren, mussten wir in „zweiter Reihe parken“ und an einem anderen Boot längsseits anlegen.
Unterwegs ging es durch die alte Schachtschleuse Minden mit über 13m Höhenuntschied. Nach dieser Schleuse können wir uns wirklich nur fragen, wofür braucht man einen teueren Schleusenkurs? Nachdem wir ja letztes Jahr bereits die Schleusen mit Schwimmpoller gemeistert haben und dieses auch auf dieser Reise in Münster, haben wir auch die Schleuse mit in der Schleusenwand eingelassenen Poller gemeistert. Hier mussten wir die beiden Leinen immer wieder von Poller zu Poller nach unten umhängen. Morgen folgen dann auf einer ca. 5-stündigen Etappe 3 weitere Schleusen.
01.09.2016
Heute sind wir früh beim MYC Lahde abgefahren und haben alle 3 Schleusen ohne nennenswerte Wartezeiten passiert. Sabine hat das erste mal mit der Hannibal abgelegt und dann gleich vom Päckchen aus. Aus der ersten Schleuse ist Sabine dann auch direkt ausgelaufen. Tom hat bei einer weiteren Schleuse das Ruder übernommen und uns sicher in die Weser gesteuert. Leider hat und in Nienburg eine Yacht aus Langeoog den letzten freien Liegeplatz weggeschnappt. Dadurch mussten wir dann bis nach Hoya weiterfahren und haben dabei die vierte Schleuse des Tages passiert. Hier liegen wir nun beim WSV Hoya am Außensteg in der Weser.
Nach einem kleinen Spaziergang von Sabine, Frank und Lea in die Stadt konnten wir dann schnell ein kleines Abendessen zaubern.
02.09.2016
Heute hat Sabine in Hoya vom Außensteg perfekt abgelegt. Nachdem wir an der ersten Schleuse dann Probleme mit dem Anlasser hatten ( Dank Michael Knuth’s Hilfe am Telefon schnell behoben ), haben Sabine und Tom uns durch die ersten beiden Schleusen des Tages gebracht. Die letzte Schleuse des Tages war dann die Sportbootschleuse in Bremen. Leider gibt es immer wieder Skipper, die wohl noch nie davon gehört haben, dass man sich an der Schleuse nicht vordrängelt. Nachdem wir den Anforderungsschalter betätigt hatten, fuhr dieser Skipper einfach an uns vorbei in die Schleuse ein und wir mussten schauen, wie wir dahinter festmachen konnten. Nun sind wir aber mit der Hannibal in Bremen angekommen und liegen in der Marina Bremen direkt an der Schlachte. Hier bleiben wir nun bis Sonntag Vormittag.
03.09.2016
Hafentag in Bremen: Nach dem gemeinsamen Frühstück haben sich die Crewhälften getrennt in die Stadt begeben. Zum Abendessen im Bremer Ratskeller haben wir uns dann wieder getroffen und lecker gespeist.
04.09.2016
Abfahrt in Bremen mit Regen, nach passieren der Sportbootschleuse in Bremen zog ein kräftiges Gewitter auf. Nachdem es aufgeklärt hat, übernahm Sabine das Ruder und hat die Schleuse Langwedel nahezu alleine gefahren. Die Nacht haben wir dann beim „Verdener Motorboot Verein“ (VMV) auf der Aller verbracht.
05.09.2016
Heute morgen hat Frank erstmal den Mietwagen abgeholt. Anschließend haben wir Sylvia und Thomas im Stadtzentrum von Verden abgesetzt und wir drei sind nach Walsrode in den Weltvogelpark gefahren. Auf dem Rückweg haben wir dann noch für die nächsten Tage eingekauft. Nach dem Ausladen hat Frank den Mietwagen wieder zurück gebracht und wir konnten pünktlich um 16:30h die Leinen lösen und weiter nach Hoya fahren. Dort hatten wir ja bereits letzte Woche übernachtet.
06.09.2016
Der heutige Tag ging mit Nebel los, so daß wir unplanmässig erst nach halb 11 ablegen konnten. Die über 70km und 4 Schleusen haben wir dann in weniger als 8 Stunden hinter uns gebracht. Die Wartezeiten an den Schleusen waren wieder ziemlich kurz und bis auf die erste Schleuse sind wir immer als einziges Schiff geschleust worden. Beim MYC Lahde liegen wir heute Nacht ganz am Stegende. Morgen geht es dann ganz früh weiter.
07.09.2016
Heute sind wir früh nach Minden aufgebrochen und haben direkt gegenüber der alten Schachtschleuse bei der Wasserschutzpolizei einen Liegeplatz bekommen. Wir sind dann mit dem Bus ins Zentrum gefahren und haben uns nach einer Stärkung im Café Extrablatt die Stadt angesehen bevor es am Nachmittag zum Bowling ging.
Abends wollten wir dann noch weiter fahren zum MYC Lübbecke. Doch da haben wir die Rechnung ohne Hannibal gemacht: Nach 1 km Fahrt ging plötzlich der Motor aus. Wir haben es dann doch noch ans rettende Ufer geschafft um dort die Nacht zu verbringen (mit Erlaubnis der WaPo am Liegeplatz der Berufsschifffahrt). Leider gab es für uns hier keinen Strom und wir mussten den Abend und die Nacht mit wenig Licht auskommen. Nach mehreren Telefonaten mit Norbert wurde zu wenig Diesel im Tank vermutet und Michael sollte am nächsten Morgen mit Nachschub nach Minden kommen.
Da wir hier ungeschützt an der Spundwand liegen und jede Welle doppelt und dreifach abkriegen schaukelt das Schiff sehr. Das Vertragen die Mägen von Sabine und Sylvia nicht so recht – die Beiden leiden an Seekrankheit!
08.09.2016
Heute früh kam Michael mit 6 Kanistern Diesel an. Leider hat das nichts gebracht, ebenso wenig das Entlüften der Spritleitung. Zum Glück war Michael auf alles vorbereitet und hatte neben Werkzeug auch noch eine neue Dieselpumpe mit. Nachdem der Motor nun wieder lief, hat Michael noch den Backbordtank voll gemacht (den Steuerbordtank hatte er schon gleich zu Anfang abgedreht). So konnten wir dann um 10 vor 12 endlich ablegen.
Unser Tagesziel „Marina Recke“ war aber nicht mehr zu schaffen (sind ja fast 90km gewesen). So hat Frank beschlossen heute nur bis Bad Essen zu fahren und dann morgen direkt durch zufahren nach Fuestrup. Dann sind wir morgen Abend wieder im Zeitplan und haben Samstag Zeit für Münster.
Nachdem unsere beiden Seekranken nach Ankunft in Bad Essen etwas vernünftiges gegessen haben, konnten wir noch eine tolle Fotosession mit unseren Crew-T-Shirts machen.
09.09.2016
Heute haben wir eine lange Etappe von Bad Essen, vorbei an Marina Recke und dem „nassen Dreieck“ nach Fuestrup zurückgelegt. Die rund 90 km haben wir in knapp 7 Stunden zurückgelegt.
In der Marina Fuestrup angekommen, haben wir Sylvia als Schiffswache zurückgelassen und sind zu viert zum nahegelegenen Flackturm spaziert. Aber um dahin zu kommen, mussten wir die Seilzugfähre zwischen Calais und Dover nutzen. Auf dem Rückweg haben wir noch Nandus gesehen und den Piratenspielplatz am Hafenmeisterbüro besucht. Dort hatte Lea einen Heidenspaß! Traktor und BobbyCar fahren, rutschen, wippen und auf der Wiese rum krabbeln.
10.09.2016
Heute sind wir zeitig aufgebrochen und konnten an der Schleuse Münster mit vier weiteren Sportbooten geschleust werden. In Münster haben wir im Stadthafen festgemacht. Sylvia und Thomas sind an Bord geblieben während der Rest in die Stadt gegangen ist. Am späten Nachmittag sind wir dann weiter zum Yachthafen Kranencamp gefahren wo wir den Abend bei einem sehr guten Essen im platzeigenen Restaurant verbrachten.
11.09.2016
Nach dem Frühstück haben wir schon mal unsere Sachen gepackt und konnten so kurz vor Mittag unsere letzte Etappe nach Rünthe in Angriff nehmen. Um halb fünf haben wir Hannibal sauber in der Stegbox eingeparkt. Jetzt musste nur noch das Gepäck aus dem Schiff aus- und in die Autos eingeladen werden. Zum Schluß mussten wir nur noch mit Norbert die Übergabe mit Abrechnung des Dieselverbrauchs machen.
Es bleibt nur noch zu sagen: Es war eine schöne und interessante Reise!